Markteuthen - 82 Akteure im Alter von 40 bis 87 Jahren gingen bei den diesjährigen oberfränkischen Tischtennis-Bezirksmeisterschaften der Senioren in der Zweifachturnhalle in Marktleuthen in sieben Altersklassen (AK) an den Start. Damit hat sich die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr von 91 leider reduziert. Gemeldet hatten 87 Spieler, ehe es kurzfristig noch fünf Absagen gab. Nichts desto trotz kämpften die Aktiven an 14 TT-Tischen verbissen um jeden Ball und boten spannendes Tischtennis. Bei den Herren ragten die Starter aus dem Kreis Kronach heraus. Von den neun zu vergebenen Titeln im Einzel gingen nämlich gleich fünf und im Doppel drei dorthin. Zweifach-Sieger (Einzel und Doppel) wurden Klaus Knabner (TTC Alexanderhütte), Rudolf Böhm (ATS Kulmbach), Reiner Kürschner (TTC Tiefenlauter), Karlheinz Babinsky (TS Kronach) und Gottfried Kunze (FT Naila). Dreimal auf dem Podest stand Christoph Teille von der TS Kronach (1. im Einzel und Mixed, 2. im Doppel). Von der TS Kronach kamen auch die ältesten Teilnehmer. Dies war bei den Seniorinnen Hella Klumpp (76 Jahre) und bei den Herren Alfred Leppert (88 Jahre). Enttäuschend war die Beteiligung der Seniorinnen. Nur zehn Damen in drei Altersklassen, wobei die jüngste AK 40 überhaupt nicht besetzt war, waren ins Fichtelgebirge gekommen. Erfolgreichste Dame war Juliane Dressel vom ATS Kulmbach
Altersklasse 40
Bei den "Jüngsten" zog der spätere Sieger Klaus Knabner (TTC Alexanderhütte) den Titelverteidiger Jürgen Friedmann (SC Kemmern) im Halbfinale den Zahn (11:5 im fünften Satz). Dabei hatte er lediglich als Gruppen-Zweiter die Endrunde erreicht. Zweiter deshalb, weil er gegen Gregor Zech vom 2. Bezirksliga-Konkurrenten ATS Kulmbach ohne Satzgewinn geblieben war. Da Zech im zweiten Halbfinale-Spiel Frank Schwießelmann vom gastgebenden ASV Marktleuthen auf die Verliererstraße geschickt hatte, stand er im Finale Knabner ein zweites Mal gegenüber. Doch diesmal zeigte sich der TTC-ler von seiner besten Seite, ging wesentlich mutiger zu Werke und steckte den Verlust des ersten Durchgangs (12:14) recht schnell weg. Mit einem 11:5, 11:5 und 11:7 schmetterte sich Knabner zum nicht unbedingt einkalkulierten Titelgewinn. Auch im Doppel stand der 46-Jährige mit seinem Mannschaftskameraden Rene Haker auf dem Podest ganz oben.
Altersklasse 50
In der AK 50 (A/B-Klasse) wurde der Titelverteidiger Christoph Teille von der TS Kronach seiner Favoritenrolle gerecht. Nachdem er bereits in seinen drei Gruppenbegegnungen ohne Satzverlust geblieben war, hielt er auch im Halbfinale Gerhard Zirkel vom 1. FC Bayreuth sowie im Endspiel Jaroslav Kolmschlag (ASV Marktleuthen) stets mit drei klaren Satzerfolgen nieder. Im Doppel, zusammen mit Frank Zebunke vom Post-SV Bamberg, reichte es für Teille allerdings nicht zum ersten Platz. Gegen die Formation Klaus Heinold/Gerhard Zirkel (TSV Zell/FC Bayreuth) musste trotz eines klaren 11:4 im ersten Satz noch der Kürzere im Finale gezogen werden. Im Mixed konnte nur eine Partie, die dann zugleich das Endspiel war, ausgetragen werden. Obwohl Teille zusammen mit Susanne Schmidt (ATS Kulmbach) mit 1:2 hinten lag, wurde mit einem 11:7 und 11:5 die Wende noch geschafft. Mit zwei ersten Plätzen und einem zweiten Rang war der evangelische Geistliche von Weißenbrunn und Hummendorf erfolgreicher Medaillensammler bei diesen Meisterschaften. In der leistungsschwächeren C/D-Klasse waren zwar nur sechs Herren vertreten, doch ging es hier vor allem an der Spitze recht knapp zu. Mit Winfried Reier vom TSV Windheim hätte ein weiterer "Kronacher" den Sieg einfahren können. Er ging nämlich mit Rudolf Böhm vom ATS Kulmbach punktgleich (je 4:1) ins Ziel, hatte aber mit 13:7 gegenüber 14:5 das schlechtere Satzverhältnis. Auch im Doppel musste er den Kulmbacher und seinem Partner Klaus Landmann (TSC Pottenstein) den Vortritt lassen. Zusammen mit Thomas Steidl (ASV Marktleuthen) wurde Reier ein zweites Mal Silbermedaillen-Gewinner.
Altersklasse 60
In der AK 60 ging der Nordhalbener Reiner Kürschner - er wird im April 60 Jahre alt - erstmals an den Start. In fünf absolvierten Einzeln konnte dem für den Bayernligisten TTC Tiefenlauter spielenden Kürschner kein Kontrahent das Wasser reichen. So fertige er unter anderem im Halbfinale Lothar Fischer (TV Ebersdorf) mit 11:2, 11:2 und 11:3 ab und im Endspiel ließ er seinen einstigen Weggefährten vom FC Nordhalben und inzwischen ebenfalls für den TTC Tiefenlauter spielenden Günter Fuhrmann keinerlei Gewinnchance (11:5, 11:4, und 11:4). Im Doppel bildeten Kürschner und Fuhrmann eine unschlagbare Einheit. Zwar mussten beide im Endspiel gegen Roland Dorsch (RMVC Strullendorf) und dem Alexander Zeuß (TTV 45 Altenkunstadt) nach der 1:0-Satzführung den Ausgleich hinnehmen, doch mit einem 11:3 und 11:8 wurde der Sieg in trockene Tücher gebracht.
Altersklasse 65
Musste sich im vergangenen Jahr Wolfgang Weidner von der SG Neuses noch mit dem dritten Platz zufrieden geben, so legte er diesmal den Titelverteidiger Werner Türk vom TTC Rugendorf aufs Kreuz. Weidner ging vom ersten Aufschlag an in allen Paarungen konzentriert zu Werke, lief zur Bestform auf und ließ so auch im Finale gegen Türk nicht viel anbrennen (11:5, 11:8, 8:11, 11:8). Etwas ärgerlich war, dass er im Halbfinale auf Gerhard Wachter (FC Nordhalben) traf, sodass sich hier zwei "Kronacher" direkt gegenüberstanden. Wachter verlor zwar mit 6:11, 8:11 und 10:12, hatte damit aber den dritten Platz in der Tasche. Ähnlich erging es im zweiten Halbfinale Michael Zrenner der hier auf seinen Vereinskameraden Werner Türk traf und hauchdünn im Entscheidungssatz das Nachsehen hatte (7:11, 11:8, 11:7, 4:11, 9:11). Im Doppel stand für Weidner (mit Klaus Lindner, TV Ebersdorf) der zweite Platz zu Buche, da das Endspiel trotz einer 1:0-Führung mit 3:1 an die Formation Bernd Kastner/Dieter Schiller (TSV Bad Rodach/SV Meilschnitz) ging.
Altersklasse 70
Wie im vergangenen Jahr so präsentierte sich auch diesmal Karlheinz Babinsky von der TS Kronach recht kämpferisch. Allerdings hatte er diesmal nur drei Kontrahenten, die er aber auf Distanz hielt und so mit 9:1-Sätzen seinen im Vorjahr errungenen Titel verteidigte. Den Doppelwettbewerb gewann Babinsky zusammen mit Manfred Merdan (SG Regnitzlosau).
Altersklasse 75
Klaus Lampe vom Post-SV Lichtenfels konnte in einem Sechser-Teilnehmerfeld zwar seinen im Vorjahr errungenen Titel ohne Niederlage verteidigen, hatte aber mit Roland Fettke (TV Rehau) und Mete Hamurculu (TTV 45 Altenkunstadt) zwei hartnäckige Widersacher. Beide zwang er aber jeweils im Entscheidungssatz in die Knie. Seine drei weiteren Partien absolvierte er ohne Satzverlust. Da Hamurculu sich auch Fettke beugen musste, wurde von ihm der dritte Platz belegt. Im Doppel bildeten Hamurculu und Lampe eine Einheit und wurden bei je einem Sieg und einer Niederlage Zweitplatzierte. Der Sieg ging an Fettke und Werner Sporhan (TV Oberwallenstadt).
Altersklasse 80
Musste im Vorjahr Gottfried Kunze (FT Naila) als Zweitplatzierter Erich Benker (TTV Schauenstein) den Vortritt lassen, so drehte er heuer den Spieß um. Kunze blieb ungeschlagen und sicherte sich den ersten Platz. Benker verwies er damit auf den zweiten Rang. Gemeinsam gewannen beide das Doppelfinale ohne Satzverlust. Aufgrund seines Alters von 88 Jahren - eine AK 85 konnte nicht ausgetragen werden - spielte Alfred Leppert (TS Kronach) in der "jüngeren" AK 80 mit. Hier zog er sich gut aus der Affäre, indem er hinter Kunze und Benker den dritten Platz eroberte.
Seniorinnen
In der AK 50 waren nur zwei Damen am Start, sodass das Aufeinandertreffen zwischen Conny Gebert-Scholl (TTV 45 Altenkunstadt) gegen Susanne Schmidt) bereits das Endspiel war. Gebert-Scholl siegte mit 3:1. Nicht die Butter vom Brot ließ sich unter den fünf Damen der AK 60 die Landesligaspielerin Juliane Dressel (ATS Kulmbach) nehmen. Sie ging mit 4:0 Spielen und 12:2 Sätzen vor Ulla Hader (TTC Wallenfels) als Gewinnerin hervor. Im Doppel-Endspiel behielt Dressel mit ihrer Vereinskameradin Gabriele Bräunling die Nerven und zwang in der Verlängerung des Entscheidungssatzes die Schwestern Ulla Hader und Maria Zeuß in die Knie. Auch im Mixed stand Dressel (mit Werner Quaschigroch, TV Ebersdorf) auf dem Podest ganz oben. Unter den nur drei Teilnehmerinnen der AK 65 machte Maria Zeuß mit 6:1 Sätzen das Rennen. Ebenfalls gewann Zeuß den Mixed-Wettbewerb (mit Gerhard Wachter, FC Nordhalben).
Als ausgezeichneter Gastgeber erwies sich der ASV Marktleuthen. Die Gesamtleitung lag in den bewährten Händen das Senioren-Bezirksfachwarts Günter Zech aus Kulmbach, der vom IT-Fachwart Thomas Wahl (TTC Stammbach) unterstützt wurde. Als Oberschiedsrichter fungierten Helmut Sommerer und Günther Limmer vom ASV. Grußworte sprachen Zweiter Bürgermeister Dr. Hans Stockhammer, stellvertretende Vorsitzende Claudia Roski und TT-Bezirksvorsitzender Hartmut Müller aus Lichtenfels. Günter Zech bedauerte zwar die zurückgegangene Teilnehmerzahl, dankte aber den Aktiven, die trotz winterlicher Verhältnisse den Weg nach Marktleuthen angetreten hatten. hf / Hans Franz
